Die letzten Wochen waren sehr lang für mich. Es fühlt sich eher an wie Monate. Ich bin jetzt etwas länger als zwei Monate hier, aber es fühlt sich an, als wäre schon so viel mehr Zeit vergangen. Es hat sich viel getan in den wenigen letzten Wochen und gleichzeitig auch nicht. Aber eins nach dem anderen…
Ah, und ein wichtiger Hinweis:
Falls ihr mir Post schickt, sagt mir bitte spätestens eine Woche, nachdem ihr sie abgeschickt habt, dass ihr was geschickt habt. Das mit dem Empfangen ist leider gar nicht so einfach und dann weiß ich zumindest, dass ich suchen muss 😉.
Ich werde nun doch über Weihnachten nach Hause fliegen, wodurch ich ab dem 18. in Deutschland bin. Falls ich jemandem eine Panduri mitbringen soll, gäbe es dazu jetzt eine Gelegenheit.
Seit der Parlamentswahl gab es mittlerweile auch mal größere Proteste, auch wenn die sich nach wie vor hinsichtlich Teilnehmer*innen wohl in Grenzen halten. Die letzten beiden Wochen sind einige Univeranstaltungen von mir ausgefallen, weil die Straßen mit Protestcamps blockiert wurden. Anlass war die Bestätigung der Wahl durch die Wahlkommission sowie die konstituierende Sitzung des Parlaments, die ohne die Opposition stattfand, da diese die Sitzung boykottierte.
In der Woche ging es mir wieder schlecht, das hat sich mittlerweile wieder geändert und ich fange an, Dinge langsam mehr zu verstehen. Das ist schön und tut gut. Später nochmal mehr, erst kommt noch die Ablenkung der letzten Woche, von der ich berichten will:
Wir waren Fußball schauen – endlich mal in einem vollen Stadion!
Aber eigentlich erinnert mich dieses Bild viel mehr an meine Odyssee auf der Suche nach einem Versanddienstleister, der meine Weihnachtspäckchen nach Deutschland schickt. Das war nämlich gar nicht so einfach. Ich würde gerne sagen, ich habe Neles Paket länger durch die Stadt getragen, als es nach Deutschland braucht, aber ich glaube, das kommt dann zeitlich doch nicht hin 😅. Naja, jedenfalls hat es nach der Georgian Post (ging gar nicht, 80/200 Lari), FedEx (480 Lari), DHL (580 Lari), FSG Post (ging gar nicht) und Barami Logistics (ging gar nicht) dann die INEX Group endlich verschickt. Mal schauen, ob die 6 € dann stimmen, die mir angekündigt worden, die Gebühren zahlt nämlich der*die Empfänger*in. Die DHL wollte tatsächlich 200 € für den Versand eines 1,6 Kilo schweren, schuhkartongroßen Pakets haben.
Ok, genug der schaurigen Paketanekdoten, nun wieder was schönes: Ich war mit den Poetry-Menschen in Udabno (უდაბნო), das ist ganz an der Grenze von Aserbaidschan. Ein Dörfli, Nahe des Klosters David Garedja (დავითგარეჯის სამონასტრი კომპლექსი = Davitgaredjis Samonastri Komplexi 😉).
Jaaaaa, und dann gab es noch ein kleines Abenteuer. Aber dazu brauche ich noch Vorlauf: Mit Magda (Pl) war ich am Freitag mit der Marshrutka von თბილისი (Tbilisi) nach უდაბნო (Udabno) gefahren, Lara ist wenig später hinterhergetrampt und war letztendlich schneller, weil unsere Marshrutka einfach liegen geblieben ist (das war auch etwas Abenteuer, der Motor ist einfach ausgegangen und dann hat uns jemand Starthilfe gegeben, was ewig gedauert hat und dann ist er wenig später wieder ausgegangen und dann sind wir auf eine andere Marshrutka umgestiegen).
In უდაბნო (Udabno) sind wir im Oasis Club ausgestiegen, wo Magda eine Zeit lang gevolunteert (?!-.?) hat. Das sind Polen, die sich dort vor über zehn Jahren niedergelassen haben in diesem verlassenen Dorf und dort ein Restaurant und Pension betreiben. Man kann da wundervoll essen und schlafen und sein. Dicke Empfehlung, falls ihr es mal schafft!1
Julie (F), Freddy (USA), Nina (F) und Blanche (F) sind am Samstag mit einem Leihwagen nachgekommen und waren auch mit diesem in David Garedja (დავითგარეჯა). Und jetzt das Abenteuer: Danach sind wir alle in diesem Auto noch in Richtung eines anderen Klosters gefahren – zu siebt in einem Fünfsitzer, über eine extrem holprige Straße, ganz nah an der Grenze. Und dann…
Soweit von mir für den Moment. Mir geht es gerade richtig gut und ich bekomme ab nächster Woche (endlich) Panduri-Unterricht. Ich stecke ab und an in wundervollen Videokonferenzen mit tux und olli für die Liederbock-Neuauflage, höre ganz viel Alin Coen und verfolge ganz genüsslich den Untergang der FDP.
Ich wünsche euch allen einen liebevollen Start in die Adventszeit, habt es gut und stresst euch nicht zu sehr. Es muss ja nicht wie bei Karl Valentin sein…2
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