Zwischen den Jahren bzw. viel später

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Georgien
Autor:in

žuk

Veröffentlichungsdatum

4. Februar 2025

Haaaaaaaalloooooo! Ich melde mich ein bisschen aus der Versenkung zurück. Irgendwie hatte ich die letzten Wochen nicht mehr so Lust auf Blogartikel schreiben. Vielleicht sollte ich mir großspurige Ankündigungen einfach sparen… 😂

Weihnachtsessen am 07.02. mit Salekos Familie.

Nun ja, es ist ohnehin nicht viel passiert. Ich habe meine letzten Uni-Veranstaltungen besucht und arbeite seitdem an Abgaben, was im Wesentlichen drei Hausarbeiten sind. Unter anderem untersuche ich das Sandmännchen auf ideologische Elemente in der Zeit vor 1990 und danach. Damit bin ich letzte Woche fertig geworden und es war sehr spannend (obgleich ich jetzt nicht bahnbrechende Sachen rausgefunden habe). Vielleicht veröffentliche ich die Arbeit hier mal, muss ich mir mal überlegen.

Seit Wochen schon ist das Hauptgebäude der Uni besetzt. Im Foyer stehen riesige Luftmatratzen und die komischen Security-Menschen sind wieder da. Ich wage mal eine vorsichtige Ankündigung: Vielleicht widme ich dem nochmal einen Artikel, es hängen viele Transparente rum und es wäre ja eigentlich ganz spannend, wenn man wüsste, was da draufsteht…

Eigentlich will ich vor allem von einer Sache berichten und hab dann gaaaaanz, ganz viele Empfehlungen, weil ich gerade da irgendwie sehr aktiv bin. Aber zuerst berichten.

Ich war in ჯავახეთი (Javakheti). Das ist an der Grenze zu Armenien und der Türkei, also ganz im Südwesten Georgiens. Es gibt wohl sehr viel Armenier*innen dort, so viele, dass sie teilweise die Mehrheit ausmachen. Wir sind an einigen zugefrorenen Seen vorbeigefahren, auf die man drauf konnte und auf denen, den Spuren nach zu urteilen, auch Autos drauf fahren können. Hier zu sehen der ფარავანის ტბა (Parawani See).

Ich war unterwegs mit einer Reisegruppe und wir saßen lange Zeit im Bus und wurden durch die Gegend gefahren. Unter anderem auch zu einer Kirche aus dem 11. Jahrhundert, die aber eigentlich vom Gebäude her gar nicht so besonders war. Und auch zu diesem Gebäudekomplex, der von Duchoborzen bewohnt wurde. Das ist wohl eine christliche sektenähnliche Minderheit aus Russland. Das Haus ist so berühmt, dass es sogar im Wikipedia der Duchoborzen zu sehen ist 😂. Daher weiß ich jetzt auch, dass es 1847 erbaut wurde… Naja, ganz interessant. Die Tour war auf Georgisch, deswegen habe ich inhaltlich quasi nichts mitbekommen.

Neuer See, neues Glück: Der მადათაფის ტბა (Madatapa See), ganz ganz dicht an der armenischen Grenze.

Und zuletzt: der საღამოს ტბა (Saghamo See). Ja, das ist dasselbe Wort wie aus venijas bekanntem Lied „Saghamo“ (oder anders transliteriert: „Saramo“). Es bedeutet „Abend“.

So, das war’s erst mal. Jetzt kommt noch Konzertwerbung, die lohnt sich! Hingehen und so… Liebe Grüße aus თბილისი (Tbilisi)1!

Konzertwerbung Marburg

  • MORGEN (oder heute, je nach dem) 05.02.2025 im Q Marburg spielt Maras Band „mehr impulse“. Die hab ich (leider, leider) noch nie live gehört, aber die sind bestimmt sehr, sehr toll. Jedenfalls ist Mara das. Einen Vorgeschmack gibt’s auf YouTube: hier und hier.

  • Am FREITAG, 07.02.2025 spielt im KFZ Marburg die Studi-Big Band Marburg. Das ist die Big Band in Marburg, in der ich spiele. Es wird garantiert phänomenal, tanzbar und lohnt sich definitiv. Die sind alle sehr toll! Mehr Infos hier.

Aktuelle Empfehlungen

  • Vor ein paar Monaten war in der „Lage der Nation“ (einem der größten Politik-Podcasts in Deutschland mit Philipp Banse und Ulf Buermeyer) die Politikwissenschaftlerin Julia Reuschenbach zu Gast. Sie forscht zu Populismus und wurde in der Folge 396 zu dem Thema interviewt, was die wissenschaftlich empfohlenen Strategien sind, um Populismus und insbesondere Rechtspopulismus zu begegnen. Wie einige vielleicht wissen, habe ich meine Bachelorarbeit über Populismus geschrieben und ich kann euch das Interview sehr ans Herz legen, denn es zeigt klare Perspektiven, wie eine gute politische Strategie gegen Rechtspopulismus aussehen könnte (Spoiler: Friedrich Merz’ Strategie ist es nicht).
  • Ich hab die Woche seit einiger Zeit mal wieder Martin Sommer gehört, ein richtig toller Liedermacher, der in seiner aktiven Zeit schon mit Reinhard Mey verglichen wurde. Nun ja, daraus ist leider nichts geworden, weil er wohl arbeiten musste. Ein Jammer… Mittlerweile findet ihr ihn sogar auf den herkömmlichen Streaming-Plattformen (Spotify, AppleMusic) und ein paar Lieder gibt’s auf YouTube. Ich hab grad nach der CD gesucht, aber offensichtlich gibt’s die gar nicht mehr. Manche Pfadfinder*innen kennen vielleicht „Herbst“ oder auch „Bei Nacht“.
  • Alles in mir will hier unbedingt (wieder) Alin Coen unterbringen, aber ich kann eigentlich nicht jede Woche dasselbe empfehlen… Ich hab jedenfalls Alin am Anfang des Jahres wieder sehr viel im Ohr gehabt und völlig zurecht auf jeden Fall.
  • Ich hab ja schon von milou & flint erzählt und ich fürchte, ich muss euch noch zwei weitere Lieder empfehlen, weil die so toll sind. Einmal „Excuse-moi“ und dann „Schwalben Anfang Mai“. Genießt es.
  • Wen ich auch etwas wiederentdeckt habe, ist Max Prosa. Der hat ein ganz tolles Lied geschrieben: „Vier Leben“.
  • Dota kennen bestimmt viele von euch, aber „Dein Haar“ ist sehr unbekannt – zu Unrecht, wie ich finde. Der Grund ist vermutlich, dass es ein (ausschließlich digital erschienener) Bonus Track ist, den ich vor einiger Zeit mal entdeckt hatte. Er startet ganz Dota-untypisch und das Vorspiel erinnert mich sehr an ein anderes, ganz anderes, aber auch sehr tolles Lied aus der Serie „Babylon Berlin“. Es heißt „Du bist alles“ und in der Serie wird es von einem schwulen Fotografen gesungen, der ein äußerst sympathischer Typ ist. Tobias Morgenstern spielt das Akkordeon, so zum Dahinschmelzen…
  • Und jetzt hätte ich’s fast vergessen, aber: Die „Lage der Nation“ (also Philip Banse und Ulf Buermeyer) waren zu Gast im Podcast „Alles gesagt“, dem Podcast der ZEIT, der erst endet, wenn der*die Gast*in das möchte. Ich hatte recht viel Zeit, als ich krank war und es ist sehr interessant.

Fußnoten

  1. Hatte ich schonmal erzählt, dass თბილი (tbili) „warm“ bedeutet? Also falls sich jemand fragt, wie warm es hier ist: quasi wie in Deutschland, abhängig von der Region. Circa 0 bis 10° C im Durchschnitt (Schätzung). Aber in ჯავახეთი (Javakheti) war es kälter, versteht sich. Wohl -4°C.↩︎