საბურთალო (Saburtalo) ist der Stadtteil, in dem ich wohne, und mit der Zeit habe ich ihn lieben gelernt. In diesem Blogartikel möchte ich euch einige wundervolle Seiten საბურთალოს (Saburtalos) zeigen. Dafür habe ich die letzten Wochen bei meinen Spaziergängen sehr oft die Kamera mitgenommen und ganz viele Fotos gemacht. Bereit? Dann starten wir rein.
Ursprünglich war საბურთალო nur eine Vorstadt, die sich dann aber während der zunehmenden Bebauung in der Sowjetzeit zu einem eigenen Stadtteil entwickelte. Großen Anteil dürften die verschiedenen Universitäts-Niederlassungen daran gehabt haben. Geografisch von Ost nach West befinden sich in საბურთალო Niederlassungen der Technischen Universität (aus den 30er Jahren), der Medizinischen Universität (aus den 70er Jahren) und der Tbilisi State University (TSU, aus den 80er Jahren). Architektonisch ist der Stadtteil sehr geprägt von sowjetischen Wohnblocks aus verschiedenen Plattenbauphasen sowie von zahlreichen Plattenbauten aus der Zeit nach 1990. Wie ich schon öfter beschrieben habe, entstehen eigentlich auch an allen Ecken und Enden neue Hochhäuser/Plattenbauten (der Übergang zwischen beiden Bezeichnungen dürfte fließend sein…).
საბურთალო gehört meines Wissens nach zu den teureren Wohnvierteln in თბილისი (Tbilisi), nach ვაკე (Vake). Meinem Eindruck nach wohnen vor allem viele Familien in საბურთალო, Wikivoyage sagt, dass es auch viele Studierende gibt, die hier wohnen, allerdings glaube ich, dass sich das in Grenzen hält, da Studierende in der Regel zu Hause bei ihren Eltern wohnen. Laut Wikivoyage wurde საბურთალო „in den letzten Jahren stark gentrifiziert und die studentische Bewohnerschaft sowie Arbeiter werden von der Oberschicht verdrängt“.
Ein spannendes Phänomen, das sehr prägend für საბურთალო ist, sind die Doppeleinbahnstraßen ვაჟა-ფშაველას გამზირი (Vazha-Pshavela-Avenue) und ალექსანდრე ყაზბეგის გამზირი (Aleksandre-Qazbegi-Avenue), die jeweils eine fünf- bis sechsspurige Einbahnstraße darstellen, die sich jeweils durch ganz საბურთალო ziehen und damit Verkehrsknotenpunkt Nummer eins sind. Gleichzeitig sind beide aber auch wichtige Einkaufsstraßen, an denen Geschäfte oder Shopping-Malls liegen. Auch diese Straße war eine große Motivation dafür, mir ganz am Anfang meines Aufenthalts hier Noise-Cancelling-Kopfhörer zu kaufen.
Und zuletzt ist wichtig zu erwähnen, dass საბურთალო seine eigene Metro-Linie hat, die საბურთალოს ხაზსი (Saburtalo Line). Diese verläuft durch den ganzen Stadtteil zum სადგურის მოედანი (Sadguris Moedani, Station Square), wo die Umstiegsmöglichkeit zur ersten Linie besteht und wie der Name schon andeutet auch zum Hauptbahnhof. Die Linie wurde am 1979 eröffnet, 15 Jahre nach der Eröffnung der ersten Linie. 1992 wurden zahlreiche Stationen umbenannt, 2002 und 2017 gab es zwei Erweiterungen nach Westen, seitdem ist die letzte Station სახელმწიფო უნივერსიტეტი (Sakhelmtsipo Universiteti, State University). Dass die letzte Metro-Station von 2017 ist, sieht man ihr allerdings nicht so sehr an. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Bau schon 1985 begann, dann aber wegen finanzieller Löcher unterbrochen werden musste.
Das war mein kleiner Einblick in საბურთალო und ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen mit meiner Begeisterung anstecken. Ich war die letzten Tage auf Fahrt und erhole mich gerade noch davon. Morgen geht’s aber langsam wieder los. Habt es gut!